Hello Macker,
thank you very much for your kind message and the critical comments!
First a little anecdote in two parts:
(1) My first encounter with the music of Henry Purcell was in the mid-1980s when I went to see a performance of Dido and Aeneas at the Frankfurt Opera. I didn't particularly like the music or the staging, so I decided afterwards to continue listening to Johann Sebastian Bach if I felt like baroque music.
(2) A few years later I heard music on the radio that I really liked: to my astonishment it was a "Belinda" aria from "Dido and Aeneas", played by the "Taverner Choir And Players" and conducted by Andrew Parrott. - I was speechless. But I am sure that it was above all the transparent sound of the historical instruments and the slender voices with reduced vibrato that spontaneously inspired me and from then on made me interested in musical-historical performance practices.
I feel far removed from ideal-typical productions; but as someone who has learned classical guitar - a non-orchestral instrument with little modulation capability and for which there is hardly any high-quality original literature - I really enjoy discovering the tonal diversity of numerous instruments that I cannot play myself – and to interpret works by composers who have never composed for guitar.
One question: Do you perceive my three Purcell miniatures as "frozen", "crystalline" and "lifeless" because the reverberation is not authentic or just too much? Or is that for other reasons?
Incidentally, I took your comments on the subject of reverb as an opportunity to look around for possible alternatives. I found Beat Kaufmann's videos instructive and helpful, for example this one:
Is that what you mean by "modulated algo reverb"? And aren't "MIR Pro 3D" or "Hybrid Reverb Pro" from the "Vienna Suite" able to do this?
Best regards,
Jürgen
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Hallo Macker,
haben Sie vielen Dank für Ihre freundliche Nachricht und die kritischen Anmerkungen!
Vorab eine kleine Anekdote in zwei Teilen:
(1) Meine Erstbegegnung mit der Musik von Henry Purcell fand Mitte der 1980er-Jahren statt, als ich mir eine Aufführung von „Dido und Aeneas“ in der Frankfurter Oper ansah. Weder die Musik noch die Inszenierung haben mir sonderlich gefallen, so dass ich danach beschloss, weiterhin Johann Sebastian Bach zu hören, wenn mir nach Barockmusik zumute war.
(2) Ein paar Jahre später hörte ich im Radio eine Musik, die mir außerordentlich gut gefiel: Es handelte sich zu meinem Erstaunen um eine „Belinda“-Arie aus „Dido und Aeneas“, gespielt vom „Taverner Choir And Players“ unter der Leitung von Andrew Parrott. – Ich war sprachlos. Aber ich bin mir sicher, dass es vor allem der transparente Klang der historischen Instrumente und der schlanken Stimmen mit reduziertem Vibrato war, die mich spontan begeistern konnten und mich fortan für musikalisch-historische Aufführungspraktiken interessieren ließen.
Von idealtypischen Produktionen fühle ich mich weit entfernt; aber als jemand, der Klassische Gitarre gelernt hat – also ein wenig modulationsfähiges Nicht-Orchester-Instrument, für das obendrein kaum hochwertige Original-Literatur existiert - genieße ich es sehr, die klangliche Vielfalt zahlreicher Instrumente zu entdecken, die ich selbst nicht spielen kann – und Werke von Koomponisten zu interpretieren, die nie für Gitarre komponiert haben.
Eine Frage: Nehmen Sie meine drei Purcell-Miniaturen als „eingefroren“, „kristallin“ und „leblos“ war, weil der Nachhall nicht authentisch bzw. einfach zu viel ist? Oder hat das andere Gründe?
Ihre Anmerkungen zum Thema Hall habe ich übrigens gleich zum Anlass genommen, mich nach möglichen Alternativen umzusehen. Lehr- und hilfreich fand ich die Videos von Beat Kaufmann, beispielsweise dieses hier:
Ist es das, was Sie mit „moduliertem Algo-Hall“ meinen? Und sind „MIR Pro 3D“ oder „Hybrid Reverb Pro“ aus der „Vienna Suite“ dazu nicht in der Lage?
Beste Grüße
Jürgen